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Thalfang Ausgabe 24, Seite 4 Freitag, den 17. Juni 2016
Jacobskreuzkraut (JKK) ist eine für Weidetiere hochgradig giftige Pflanze. Ihre Bei akuter Vergiftung verursachen
toxische Wirkung bleibt auch in Heu und Silage erhalten. JKK und alle anderen die toxischen PA ein schnelles,
Kreuzkrautarten wirken stark leberschädigend. Weiterhin erzeugen sie Krebs, tödlich verlaufendes Leberversagen
verändern das Erbgut und wirken bereits in Kleinstmengen embryonen-
schädigend. Im Endstadium ist das Zentrale Nervensystem zerstört. Eine chronische Vergiftung erfolgt
auch über die Aufnahme von kleinen
Die gefährlichen Stoffe sind die Pyrrolizidinalkaloide (PA), die in der Leber toxisch werden. Mengen über einen längeren
Während ältere Frischpflanzen auf Weiden aufgrund von bitteren Stoffen weitgehend Zeitraum
gemieden werden, haben Jungpflanzen für 6 bis 7 Wochen diese Abwehreigenschaften
nicht und werden von den Tieren somit aufgenommen. Auch eine andauernde Aufnahme Bei einer spät gestellten Diagnose
kleiner Mengen kann zu einer Vergiftung führen. Symptome zeigen sich oft erst Monate ist eine Heilung derzeit aussichtslos
später. Da die bitteren Stoffe in konserviertem Futter verloren gehen, nicht aber die PA,
stellt die Winterfütterung ein besonderes Risiko dar. In Heu und Silage verliert Kreuzkraut
seine fresshemmenden Eigen-
Die an sich einheimische Pflanze schaften, nicht aber die giftige
hat ihre extreme Verbreitung u.a.
durch extensive oder mangel- Wirkung
hafte Bewirtschaftung, Gebot
der Bracheflächen sowie durch Junge Pflanzen haben
Saatmischungen öffentlicher bis zu 7 Wochen lang
Stellen erlangt. Nun ist sie in keine bitteren Stoffe und
vielen Regionen zu einem werden daher von den
großen Problem geworden. Eine Tieren auch als Frisch-
Bekämpfung von Kreuzkraut ist pflanze aufgenommen
notwendig, um unsere Tiere und
letztlich auch den Verbraucher Sie bilden bis zu 150.000
Samen (ähnlich die einer
“Pusteblume†)mit einer
Keimfähigkeit von 15-20
Jahren
Die für Weidetiere hochgiftigen
Kreuzkräuter sind erkennbar an
13 gelben Blütenblättern
www.ak-kreuzkraut.de
zu schützen. Das Bundesinstitut für Risiko- Die Samen lassen sich in zertifi-
bewertung (BfR) warnte bereits 2007 vor zierten Bioabfallanlagen vernichten,
Aufnahmepfaden für den Menschen (Milch, nicht aber im Hauskompost
Honig, Eier, Salat, Getreide) und verwies auf
Forschungsbedarf. JKK ist 2- bis mehrjährig und bildet
Blattrosetten im ersten, die Blüte
Erst-Symptome beim Pferd: Konditions- erst im zweiten Jahr
verlust, depressives Verhalten, kolikartige
Erscheinungen, klein- und festgeformter Kot, Nur frühes Handeln bringt Erfolg:
mitunter Lecksucht, Rötungen an weißen wenige Pflanzen verseuchen eine
Abzeichen, unerklärbare Abmagerung Wiese innerhalb kürzester Zeit
(Herbizide, Umbruch, Neueinsaat
Handlungsempfehlungen: erforderlich!)
Pflanze komplett mit Wurzel ausstechen.
Blühende oder samentragende Pflanzen Eine chemische Bekämpfung ist nur
verbrennen, im Restmüll oder über Biotonne bedingt möglich " rechtzeitig
(nicht Hauskompost!) entsorgen. Bei starkem manuell handeln, weiteres Aus-
Vorkommen Rat bei den Pflanzenschutz- samen verhindern!
ämtern der Länder einholen! Gute Weide-
pflege ist Grundvoraussetzung, Gräser sind Ausgerissenes oder chemisch
die Hauptkonkurrenzpflanzen! behandeltes JKK immer komplett
von den Wiesen entfernen und
vernichten! Handschuhe tragen!
Copyright Arbeitskreis Kreuzkraut e.V., Stand Sept. 2009, www.ak-kreuzkraut.de
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